Albert Kümmel, Erhard Schüttpelz (eds.): Signale der Störung (2003) [German]

29 October 2012, dusan

Störung und Entstörung. Signale und Nicht-Signale könne die Plätze tauschen. Wo dies geschieht, verändert sich das Medium und wird operabel.

Mit Beiträgen von Friedrich Balke, Heike Behrend, Peter Berz, Ralf Gehrhard Ehlert, Eva Horn, Rembert Hüser, Rudolf Kaehr, Christian Kassung, Ralph Klamma, Peter Krapp, Albert Kümmel, Thomas Lemke, Petra Löffler, Susanne Regener, Hans-Jörg Rheinberger, Axel Roch, Jan Peter de Ruiter, Dietrich Sawicki, Eckhard Schumacher Erhard Schüttpelz, Luise Springer, Georg Stanitzek, Georg Trogemann und Samuel Weber.

Publisher Wilhelm Fink Verlag, Munich, 2003
ISBN 3770537467, 9783770537464
378 pages

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Pamela M. Lee: Chronophobia: On Time in the Art of the 1960s (2004)

22 October 2012, dusan

“In the 1960s art fell out of time; both artists and critics lost their temporal bearings in response to what E. M. Cioran called “not being entitled to time.” This anxiety and uneasiness about time, which Pamela Lee calls “chronophobia,” cut across movements, media, and genres, and was figured in works ranging from kinetic sculptures to Andy Warhol films. Despite its pervasiveness, the subject of time and 1960s art has gone largely unexamined in historical accounts of the period. Chronophobia is the first critical attempt to define this obsession and analyze it in relation to art and technology.

Lee discusses the chronophobia of art relative to the emergence of the Information Age in postwar culture. The accompanying rapid technological transformations, including the advent of computers and automation processes, produced for many an acute sense of historical unknowing; the seemingly accelerated pace of life began to outstrip any attempts to make sense of the present. Lee sees the attitude of 1960s art to time as a historical prelude to our current fixation on time and speed within digital culture. Reflecting upon the 1960s cultural anxiety about temporality, she argues, helps us historicize our current relation to technology and time.

After an introductory framing of terms, Lee discusses such topics as “presentness” with respect to the interest in systems theory in 1960s art; kinetic sculpture and new forms of global media; the temporality of the body and the spatialization of the visual image in the paintings of Bridget Riley and the performance art of Carolee Schneemann; Robert Smithson’s interest in seriality and futurity, considered in light of his reading of George Kubler’s important work The Shape of Time: Remarks on the History of Things and Norbert Wiener’s discussion of cybernetics; and the endless belaboring of the present in sixties art, as seen in Warhol’s Empire and the work of On Kawara.”

Publisher MIT Press, 2004
ISBN 026212260X, 9780262122603
394 pages

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Barbara Büscher: Live Electronic Arts und Intermedia: die 1960er Jahre (2002) [German]

28 April 2012, dusan

“Die in der Geschichte der Künste als Neoavantgarde der frühen 1960er Jahre bezeichneten Entwicklungen der Grenzüberschreitung und Prozessorientierung bilden in exemplarischen Analysen das Zentrum des Gegenstandsbereichs dieser Arbeit. Sie umfassen sowohl die grundlegenden Innovationen, die – von John Cages Ideen und Konzeptionen angestoßen – die Arbeit der Komponisten/Performer der Live Electronic Music prägten, wie die Erweiterung der künstlerischen Materialien und Veränderung der Verfahren der Bildenden Kunst seit Happening und Fluxus. Sie umfassen die minimalistischen Verschiebungen des Verständnisses von Körper-Bewegung und Objekten in der Tanz/Performance vor allem der New Yorker Judson Dance Group und die performative Erforschung der Grundlagen von Kino/Film-Wahrnehmung im Expanded Cinema.

An diesen drei Bereichen wird eine doppelte historische Bewegung aufgezeigt: zum einen die des Durchstreichens, Verschiebens, Ersetzens konventionalisierter Parameter und Wert-Hierarchien; zum anderen eine durch den Entwicklungsschub technischer Medien und deren Auswirkungen auf Gesellschaft und Wahrnehmung angestoßenes Interesse an der Verbindung von Kunst und Medien. Eine wichtige Schnittstelle dieser Entwicklungen manifestiert sich in den Aufführungen der inzwischen legendären Nine Evenings: Theatre and Engineering, die 1966 in New York stattfanden. Die Analyse dieses Ereignisses, des Arbeitsprozesses, der ihm vorausging und an dem in gleicher Weise Künstler und Ingenieure beteiligt waren, wie der einzelnen Performances bildet einen Ausgangspunkt dieser Untersuchung.

Dass Systemtheorie und Kybernetik als Denkmodelle für die Kunstproduktion erschlossen werden sollten, lässt sich nicht nur anhand der Manifestationen dieses Ereignisses zeigen, sondern auch anhand der Analyse zeitgenössischer Diskurse im Kunstfeld nachweisen. Live Electronic Arts heißt in diesem Zusammenhang: das unmittelbar (aktuell) vorgeführte Handeln mit technischen Medien in einer performativen Anordnung. Diese Verbindung wird von den Künstlern selbst als Mensch/Maschine-Kopplung verstanden – der Konstruktionsprozess wird zu einem wesentlichen Bestandteil künstlerischer Strategie. Der Einbezug zeitgenössischer Technologien wird so nicht als Frage nach der Neuartigkeit von Darstellungsmodi relevant, sondern als eine Frage nach Prozessen des Regelns, Steuerns und der Signalübertragung (control&communication) – also nach den Prozessen, die das Agieren mit ihnen strukturieren.

Ausgehend von den Nine Evenings und der an ihnen beteiligten Künstler – Musiker, Tänzer und Choreographen sowie Bildende Künstler und Filmemacher – widmet sich die Arbeit in detaillierter Untersuchung den Versuchsreihen der einzelnen Künstler, denen die experimentellen Performances zugerechnet werden können. Sie zeigt für alle drei Bereiche – Live Electronic Music, die performativen Praktiken der Judson Dance Group und Expanded Cinema – unter welchen Bedingungen, ein Interesse und die Arbeit an der Kopplung von Körper-Bewegung und technischen Systemen entstand.”

Live Electronic Arts und Intermedia: die 1960er Jahre. Über den Zusammenhang von Performance und zeitgenössischen Technologien, kybernetischen Modellen und minimalistischen Kunst-Strategien
Habilitationsschrift an der Fakultät für Geschichte, Kunst- und Orientwissenschaften der Universität Leipzig
Betreuer: Theo Girshausen
Gutachter: Inge Baxmann, Siegfried Zielinski
284 pages

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